U10 – Stresstest in Kössen

"Ende gut, alles gut" befand schon William Shakespeare vor über 400 Jahren. So oder so ähnlich könnte man das Kössen-Spiel zusammenfassen. Denn endlich gingen wir in einer engen Kiste mal als Sieger vom Platz.

Das erste Punktespiel ließ sich gar nicht schlecht an, in der Anfangsphase brachten wir einige gute Abschlüsse an, die aber allesamt das Tor verfehlten. Der langen Winterpause waren aber auch viele Fehler geschuldet: in der Defensive brachten uns Abstimmungsprobleme sowie individuelle Schwächen gehörig unter Druck, die Offensivspieler agierten zu ineffizient, oftmals auch zu eigensinnig.
Kössen dagegen war effektiver, zwei Chancen, zwei Tore. Nach 10 Minuten lagen wir 0:2 zurück, das stand so nicht im Script. In Minute 17 brachte uns Jonas aber mit einem schönen Heber zurück ins Geschäft, nur noch 1:2. Spielerisch lag die Initiative jetzt bei uns, Kössen blieb jedoch gefährlich. Als Jakob kurz vor der Pause ausglich, sahen wir der Fortsetzung deutlich optimistischer entgegen.

Die zweite Hälfte reihte sich nahtlos an die erste an – wir machten viel Betrieb nach vorne, Kössen versuchte es mit schnellen Kontern. Als uns Dani dann 3:2 in Front brachte, schienen wir auf Kurs zu liegen. Die vorzeitige Entscheidung hätte ein Elfer zu unseren Gunsten bringen können, der Schiri behielt sich jedoch vor, ein glasklares Foul nicht nach fußballerischen, sondern nach Rugby-Regeln zu bewerten. Kein Strafstoß. Und statt eines Zweitorevorsprungs stand es urplötzlich 3:3 – unbestritten ein Ostergeschenk unsererseits.

Insbesondere unseren Stürmern waren schön langsam Verschleißerscheinungen anzumerken – neben der Mittagshitze auch ob der vielen (oft erfolglosen) Dribblings. Dennoch agierten wir weiter offensiv und in der 39. Minute erzwang Jakob die Führung – nach offizieller Lesart handelte es sich um ein Eigentor. In diesem Fall etwas glücklich, dem Spielverlauf nach aber verdient. Kössen wollte zumindest den Ausgleich, wir klarerweise den Sieg.

An dieser Stelle mal ausnahmsweise ein Einblick in die Gedankenwelt eines Trainers. Folgende taktische Varianten kamen in Frage: eine Stärkung des Angriffs mit Noah als Mittelstürmer, um eine Vorentscheidung zu erzwingen (er agierte zu diesem Zeitpunkt noch sehr dynamisch) – was uns jedoch hinten anfälliger gemacht hätte – oder eben die Sicherheitsvariante, um den Vorsprung über die Runden zu bringen. Die Entscheidung fiel auf "Safety First", soll heißen, die Verteidigungsreihe wurde beibehalten.
Naturgemäß möchten alle möglichst viel spielen, in einem engen Match wird, ja muss ein Trainer aber i.d.R. auf die seiner Ansicht nach stärkste Formation setzen. Im Mittelpunkt steht nämlich immer die Mannschaft.

Schlussendlich brachten wir in einem dramatischen Spiel das 4:3 über die Runden. Ein nach Niederlagen aufmunterndes "zumindest hat jeder sein Bestes gegeben" blieb uns erspart. Da halten wir es lieber wie eingangs erwähnt mit Shakespeare: "Ende gut, alles gut!" Gratulation an unser Mädel und unsere Burschen! (pk)

Samstag, 20.04.2019

Kössen : Kirchdorf/Waidring – 3:4 (2:2)

Kader
Nicole Riml (K); Daniel Auer, Noah Köck, Jonas Küstür, Martin Leo, Noel Prantl, Stefan Schreder, Fabian Schrott, Jakob Schuster

Torschützen
Jonas (1), Jakob (1,5 ), Daniel (1)

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