Platz 2: SV KIRCHDORF gg. FC VOLDERS 4:3

Wir schreiben das Jahr 2003: Strahlender Sonnenschein an einem wunderschönen Sommertag in Kirchdorf und eigentlich sollten alle fröhlich und happy sein. Doch halt, nicht alle! In der Kabine des SV Kirchdorf, seines Zeichen ansässiger Ortsfussballklub der kleinen Kaisergemeinde, fiebern 14 Überlebende der Chaossaison 2002/2003 dem alles entscheidenden letzten Saisonspiel entgegen...

 

Kirchdorfer Kampfmannschaft - Saison 2002 / 2003

Die Ausgangssituation ist wie folgt: Angerberg und Hopfgarten sind bereits fix abgestiegen, für den dritten Abstiegsplatz kommen die Mannschaften Tulfes, Niederndorf, Fritzens und eben Kirchdorf in Frage. Der SVK kann es aus eigener Kraft gar nicht mehr schaffen und muss mindestens einen Punkt zu Hause gegen den Tabellendritten Volders holen und dann auf einen Umfaller der anderen Kandidaten hoffen. Kirchdorf beginnt sensationell schlecht und ist bereits nach 20 Minuten mit 2:0 zurück. Eigentlich ist alles klar und wir könnten uns ein Würstel genehmigen und für die 1. Klasse buchen... Kurz vor der Halbzeit gibt´s dann doch einen Eckball für Kirchdorf: Maggi Unterrainer bringt den Ball zur Mitte und Stefan Lapper erzielt per Kopf den Anschlußtreffer zum 1:2. Das ist auch der Pausenstand und die kleine Chance auf den Klassenerhalt lebt! Natürlich nicht lange, kurz nach Wiederanpfiff erhöht Volders auf 3:1 und spätestens jetzt hätte nicht mal mehr Berufsoptimist Fuchs Huwi (damals Interimscoach) auch nur einen Cent auf den Klassenerhalt gewettet... Doch es sollte an diesem Tag noch alles anders kommen: Trainer Fuchs zieht alle Register und tauscht das Urgestein Max Astl ein. Es beginnen die unglaublichsten 30 Minuten der Kirchdorfer Fußballgeschichte. Max Astl überläuft (!!!!!) auf der rechten Seite einen Gegenspieler und serviert den Ball mustergültig dem mitgelaufenen Stefan Lapper. Der lässt sich nicht 2x bitten und erzielt erneut den Anschlusstreffer zum 2:3. Kirchdorf nun neu motiviert und wirft alle noch verfügbaren Kräfte in die Waagschale. Der Sturmlauf zum Ausgleich wird in der 75. Minute durch eine Gelb / Rote Karte für Herbert Huter nur kurz unterbrochen, Kirchdorf kämpft mit nur mehr 10 Mann ums Überleben und um den Klassenerhalt. 85 Spielminute: Ein Kirchdorfer wird an der Strafraumgrenze gelegt, Musti Kalmuoglu nimmt sich ein Herz und prügelt die Kugel aus 20 Meter per Vollspann über die Linie… Ausgleich zum 3:3 mit nur mehr 10 Mann, 3 Hüftkranken und 2 Fußballpensionisten!! Kapitän Unterrainer und Wilmots Lapper klügeln den sensationellen Plan aus, dass jetzt am Besten das Unentschieden gehalten werden möge. Der Plan wurde auch gleich prompt umgesetzt und Volders hat 1 Minute später eine "Hunderttausender" zum 3:4, die allerdings vergeben wird. Eine Wahnsinnspartie geht bereits in die 93. Minute und Kirchdorf bekommt einen Eckball: Maggi Unterrainer zirkelt den Ball zur Mitte und der damals erst 15jährige Marco Ebser drückt den Ball zwischen 4 Leuten durch über die Linie! Die Zuschauer drehen völlig durch und begraben den Torschützen unter einem Menschenberg. Auch "Wo-ist-Brille" Orhan stürzt sich ins Getümmel :-) Unglaublich, Kirchdorf dreht die Partie nach 0:2 und 1:3 Rückstand mit 10 Mann noch zum 4:3!! Volders vergibt danach sogar noch einen Sitzer zum 4:4 und dann endlich erlöst der Schiri den SVK. Schlussendlich fällt ausgerechnet Tulfes gegen die bereits fix abgestiegenen Angerberger um und der SVK rettet mit einem Punkt Vorsprung den Klassenerhalt. 2 Wochen später übernimmt Klaus Czedziwoda die Truppe und der Rest ist Kirchdorfer Fußballgeschichte. Ein Unentschieden wäre übrigens zu wenig gewesen… (super Plan, Unterrainer :-)).

Fazit: Schlussendlich war in der Partie alles drin, was im Fußball alles möglich und vor allem UNMÖGLICH ist. Wir drehen einen 2 Tore Rückstand, Astl Max legt ein Tor auf, Lapper schießt 2 Tore, Ebser schießt Kirchdorfs "Tor des Jahrhunderts", Fuchs Huwi holt als Trainer zum xten Mal die Kohlen aus dem Feuer usw… Also alles Dinge, die so normalerweise niemals passieren würden :-) Ohne den Sieg in dieser Partie wären wir wahrscheinlich niemals in die Landesliga gekommen, somit gebührt diesem Spiel der unumstrittene erste Platz. Wie oft haben wir die Geschichte von diesem Sieg schon in der Kantine erzählt… Ach ja, der größte Dank gebührt Trainer Hubert Fuchs, ohne Dich hätten wir den Klassenerhalt in dieser Saison niemals geschafft!!!

Die Torschützen Kalmuoglu, Lapper und Ebser mit Trainer Huwi Fuchs!

 

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